Seniorenhaus Muhle für den Ernstfall gut gerüstet. Strenge Vorschriften in Sachen Hygiene. Auch im
Seniorenpark Reeswinkel ist die Lage entspannt.
Von Jennifer Bauerfeld
Schalksmühle. 20000 Handschuhe, unzählige Pakete Kittel und mindestens ebenso viele mit Mundschutzen -
sollte das Norovirus im Seniorenhaus Muhle grassieren, dann ist die Alten- und Pflegeeinrichtung bestens
darauf vorbereitet. "Bisher war das hier aber noch nicht der Fall", gibt Heimleiter Hendrik Gräff Entwarung.
Das Problem sei aber nicht der Virus an sich; nach zwei bis drei Tagen würden Durchfall und Erbrechen bereits
wieder abklingen. Problematisch sei vielmehr, dass das Norovirus hochansteckend ist, weiß Gräff. Doch der Heimleiter
und sein Team sind auf den Ernstfall vorbereitet. Nicht nur die nötige Ausrüstung, darunter auch ein
Desinfektionsmittel, das besonders schnell wirkt, liegt in Muhle griffbereit - auch ein Hygieneplan für das
Virus hat Hendrik Gräff in seiner Schublade parat. Der erinnert das Pflege- und Reinigungspersonal neben der
jährlichen Schulung noch einmal, welche Vorschriften im Krankheitsfall beachtet werden müssen. "Die Hände sind
das Schlimmste". weiß der Fachmann, ein Handschlag genüge, um die Erreger zu übertragen. Deshalb müssten Mundschutz,
Handschuhe und Kittel neim Betreten des betroffenen Patienten sofort angelegt - und beim Verlassen des Raumes
dort zurückgelassen werden. "Nichts darf das Zimmer verlassen", erläutert Gräff die strengen Vorschriften.
Damit es erst gar nicht soweit, achtet das 29-köpfige Team schon jetzt auf empfindliche Hygiene. "Natürlich rennen wir
nicht mit Desinfektionsmittel hinter unseren Bewohnern her", sagt er und will so die wohnliche Atmophäre in Muhle
bewahren. "Wir sind schließlich immer noch eine Pflegeeinrichtung und kein Krankenhaus", so der Heimleiter. Dennoch
muss auch hier eine gewissen Hygiene vorherrschen. So wird die Wäsche zum Beispiel mit desinfizierendem Waschmittel
gewaschen, das Haus mit desinfizierenden Reinigungsmitteln geputzt. Doch Hendrik Gräff weiß auch: "Wenn das Virus
kommt, dann kommt es. Da kann man dann nichts machen." Und dann müsse es im wahrsten Sinn des Wortes - ausgesessen
werden. Besorgt ist der Heimleiter aber nicht. "Denn wenn unsere Maßnahmen greifen, dann haben wir die Chance, dass
es nicht so dramatisch wird." [..]
Während die Pflegehäuser in der Volmegemeinde noch frei von der meldepflichtigen Magen-Darm-Infektion sind, wurden
im vergangenen halben Jahr 209 Fälle beim Gesundheitsamt des Märkischen Kreises gemeldet. Im gleichen Zeitraum
des Vorjahres waren es gerade einmal 142. Doch allmählich, gibt Magdalena Knipp, Gesundheitsamtsärztin im
Märkischen Kreis, Entwarnung, ebbe die Erkrankungswelle ab.
Allgemeiner Anzeiger Schalksmühle, 24. Januar 2008
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